Pflanzliche Ernährung ist nicht die Ausnahme, sondern die Regel. Von den mengenmäßig wichtigsten Lebensmittelgruppen entfallen 5 Portionen auf Obst und Gemüse und 4 auf Getreide dagegen nur 3 für Milchprodukte, Fleisch, Fisch und Eier. Bleiben noch 2 Portionen Öle und Fette, die sehr leicht mit pflanzlichen Quellen gedeckt werden können und 1 Portion Süßigkeiten, auf die sogar verzichtet werden könnte, ohne, dass es zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen kommt (im Gegenteil).
Wer auf Käse, Steak und Spiegelei nur ungern verzichtet, kann sich vielleicht damit anfreunden, tierische Produkte dort wegzulassen, wo es leichter geht. Zum Beispiel beim Brotbelag mit Aufstrichen aus Kichererbsen, Bohnen und Linsen. Tägliche Fleischmahlzeiten können von einem fleischlosen Mittagessen unterbrochen werden. Und man kann ohne Speckwürfel im Krautsalat leben – das gilt für den Konsumenten und noch mehr für das Schwein.

Wenn der Kuchen auch ohne Ei gelingt – warum nicht? Und auch ein „Topfenmürbteig“ lässt sich mit pflanzlichen Zutaten herstellen. Dafür lässt man Sojajoghurt mehrere Stunden oder über Nacht in einem Geschirrtuch abtropfen und erhält eine feste, streichfähige, säuerliche Masse, ähnlich Topfen. Ich kenne auch die Einwände: dass zum Beispiel nur Butter das „wahre, natürliche“ Lebensmittel ist und die Margarine der böse Feind voll E-Nummern und komplexer Technologie. Wer aus ethischen Gründen auf tierische Produkte verzichtet, wird sich von diesem Argument nicht abhalten lassen. Dann lieber weniger von der veganen „Butter“ verwenden.

Apfelstrudel mit veganem „Topfen“mürbteig
Zutaten für eine Strudellänge, ca. 7-8 Stücke
Mürbteig:
120 g vegane Butter /Margarine
120 g abgetropfter Sojajoghurt (500g Sojajoghurt abtropfen lassen, bis nur noch ca. 300g fester Joghurt übrigbleibt)
165 g Dinkelvollkornmehl
25 g Staubzucker
1/4 TL Salz
Alle Zutaten rasch zu einem Mürbteig verkneten und für 1 Stunde in den Kühlschrank geben.
Fülle:
1 kg Äpfel
1 TL Zimt
Nelkenpulver, Kardamompulver
Saft 1 Zitrone, ev. 1 EL Rum
ev. Semmelbrösel ,um überschüssiges Wasser zu binden.
Die Äpfel waschen, entkernen und feinblättrig schneiden. Mit den restlichen Zutaten für die Fülle vermischen und durchziehen lassen.

Den Teig auf einem bemehlten Bogen Backpapier ausrollen, dann an jedem der 4 Ecken ein kleines Rechteck herausschneiden, damit die Randstücke später nicht ausschließlich aus Teig bestehen.
Semmelbrösel im mittleren Drittel der Länge nach aufstreuen, die Äpfel darauf geben und mit den Händen gut festdrücken. Nun die beiden Strudelbahnen einklappen, den Strudel mit Sojamilch bestreichen und bei 190°C ca. 30 min. backen, bis er Farbe nimmt.

Sehr schönes Rezept. Auf meinem Blog habe ich die klassische Variante, aber dies sieht wirklich gut aus. Und vegan backen ist ja gar nicht so schwer.
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Danke!
Ja, in diesem Fall kann man recht einfach die tierischen durch pflanzliche Lebensmittel ganz einfach ersetzen, ohne dass sich der Geschmack stark ändert.
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Vegan oder nicht – so ein Apfelstrudel geht immer.
Richtig ist, dass selbst ich, als bekennender Karnivore, maximal 2x in der Woche Fleisch 🍖 esse!
Hingegen gehe ich 2x pro Woche auf den Markt um Obst und Gemüse zu kaufen!
LG Opa Reiner
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Ja, und ausprobieren sollte man immer wieder etwas. 🙂
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… noch was diese Falttechnik muss ich unbedingt ausprobieren, bisher habe ich Strudel immer aufgerollt – man lern immer dazu! 👍
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Das Aufrollen kenne ich glaub ich nur bei Strudelteig. Mürbteig, Blätterteig… wird bei uns nur eingeschlagen. Wichtig ist das Zusammendrücken der Äpfel, damit man möglichst viel Fülle hineinbringt. Die geht beim Backen eh noch so ein! 😉
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