Die Rote Rübe ist nicht nur schmackhaft und vielseitig verwendbar, sie gehört auch zu den Wurzelgemüsen mit der frühesten Ernte im Jahr. Und sie lässt sich komplett verwerten, vom Blatt bis zur Wurzel. Na gut, mehr als diese beiden Pflanzenteile gibt es auch nicht an ihr. Oder?
Damit die frühe Ernte der ersten jungen Früchte gelingt, wird die Rote Rübe im Haus vorgezogen. Ab Ende Februar werden die Samen einzeln in kleine Töpfe gelegt, bei einer idealen Keimtemperatur von 20°C zeigen sich nach 14-21 Tagen die ersten Keimlinge. Danach werden sie kühler gestellt, bei ca. 15°C. Vor dem Setzen im Freiland müssen sie abgehärtet werden, dafür stellt man sie tagsüber ins Freie. In einem milden Frühling wie heuer können die Pflänzchen Ende März ins Freiland gesetzt werden, in den ersten Wochen bewahrt sie ein Frühbeetaufsatz vor allzu großer Kälte.

Die Ernte der Baby Beets kann ab Mitte bis Ende Mai erfolgen, sobald die Rüben eine nennenswerte Größe erreicht haben. Kugelige Sorten sind aufgrund ihres Wachstums etwas besser geeignet als walzenförmige, finde ich. Besonders zart werden sie, wenn sie stets mit genug Wasser versorgt werden. Das anspruchslose Gemüse ist sehr gesund und kommt im Garten mit einem halbschattigen Platz zurecht. Es gibt kaum Krankheiten oder Schädlinge. Gelegentlich knabbern Schnecken an der zarten Wurzel und in Blattlausjahren wie dem heurigen besetzen Blattläuse die Unterseiten der Blätter.

Übrigens gibt es die Rote Rübe auch als geringelte und gelbe Variante. Diese beiden sind im Geschmack süßer und weniger bitter und erdig. In der Küche kombiniert man die Rüben gerne mit Säure, nicht nur, um die Süße auszugleichen, sondern auch um die Umwandlung des Nitrats in Nitrit zu verhindern. Nitrat ist ein unbedenklicher Inhaltsstoff, es erweitert die Blutgefäße, wirkt damit leistungssteigernd und kann den Blutdruck senken. Durch lange oder falsche Lagerung entsteht jedoch Nitrit und daraus Stickstoffmonoxid, das den Sauerstofftransport im Blut behindert. Babies sollten deshalb frühestens nach dem 6. Lebensmonat Rote Rüben essen. Stickstoffmonoxid hat übrigens auch eine zahngesunde Wirkung, da es bereits im Mundraum gebildet wird, antibakteriell wirkt und damit die Karies-Erreger bekämpfen kann.

Ach ja! Mir ist noch ein weiterer Pflanzenteil neben Blättern und Wurzel eingefallen – natürlich gibt es auch noch die Blüte und die Samen, wichtig für die Weitervermehrung.

Rezepte mit der roten Rübe
Rote Rüben Salat „Orient“
Quinoasalat mit Roten Rüben
Rote Rüben – Hummus
Wintermenü: Pilz-Gemüselaibchen mit Rote Rübensalat
Rüben-Carpaccio mit Honig-Senf-Vinaigrette und Johannisbeeren
Unbedingt die Blätter mitverwenden bzw leckere Rezepte daraus zaubern.
Wenn man hin und wieder auch selbst Gemüsesäfte herstellt, können auch hier die Blätter mit entsaftet werden.
Grüße,
Jesse-Gabriel
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Danke, der Tipp mit den Blättern und Stielen ist noch sehr wichtig! Ich habe letztes Jahr erstmals die Blätter mit Gewürzen zu ‚Chips‘ getrocknet. Hat sehr gut geschmeckt! 😀
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Hier ist nur ein Beispiel für ein ganz tolles Rezept, mit Rote Beete Stiele.
https://madamroteruebe.de/2020/09/bulgursalat-mit-rote-bete-stiele/
Ich habe die Stiele und Blätter auch schon nach Kimchi Art fermentiert.
Grüße,
Jesse-Gabriel
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Danke für diese interessanten Informationen!
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Gerne, da kann man wirklich viele tolle Rezepte daraus zaubern, auch die Stile kannst du wie Gemüse zubereiten z.B. als Beilage. Dafür die Stile in Salzwasser ca. 1 einlegen, werden dadurch ein wenig weicher, danach einfach mit den Finger oder einem kleinen Messer schälen, wie bei Rhabarber, nicht zu genau nehmen, wenn etwas von der Schale dran bleibt, nicht so schlimm.
blanchieren, mit kalten Wasser abschrecken, gut abtropfen lassen und wie gewünscht weiterverarbeiten. Lecker.
Grüße
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