„Schmeckt wie Ei“- Aufstrich

Dieses Rezept bin ich schon länger schuldig. Erstens ist mein letzter veganer Aufstrich am Blog „Jahre“ her. Zweitens habe ich im Juli letzten Jahres aus dem Urlaub berichtet, dass ich Kala Namak erstanden habe. Um den „veganen Eiaufstrich“ auszuprobieren, den ich im März kennengelernt habe. Nun ist es soweit! Der Aufstrich ist nicht nur fertig, sondern bei den ersten Verkostern – inklusive mir selbst – gut angekommen!

Der „Schmeckt wie Ei“ – Aufstrich punktet aber auch mit der Zeitersparnis durch das fehlende Eier kochen und schälen und mit der Verblüffung, für die das schwarze Salz Kala Namak sorgt. Ist es mir doch selbst passiert, dass ich während der Zubereitung eine weitere Zutat holen musste und zurück bei der Schüssel denke „Hier riecht’s nach gekochtem Ei“. Mein Sohn kommt kurz darauf in die Küche und fragt, was ich da koche. Ob das ein Eiaufstrich wird. – Wieso? – Weil es so riecht.
eiaufstrich vegan2

Warum auch immer, an meinem Grinsen erkannte er, dass es kein „normaler“, sondern ein veganer Aufstrich wird. Kosten wollte er nun nicht mehr. Bis ich ihm ein ganzes Blech Bananenschnitten versprach. Morgen schon. Sie kommt dann demnächst auch auf den Blog. 

Nun aber zum Rezept! Darunter geht es noch weiter mit der Antwort auf die Frage, wozu dieser „Schmeckt wie Ei“ – Aufstrich überhaupt notwendig ist, wenn es doch „echte“ Eier gibt.

„Schmeckt wie Ei“-Aufstrich
Zutaten:
150 g Tofu Natur
2 große Essiggurken
1 TL Senf
1/4 TL Kala Namak
1/4 TL Paprikapulver
1/4 TL Kurkuma
Salz, Pfeffer
1 EL gehackte Petersilie oder Schnittlauch

ca. 100  g Majonnaise (dazu verrührt man 1 TL Senf, 2 EL Zitronensaft, Pfeffer, Salz, 30 g Sojadrink, schäumt sie mit dem Stabmixer in einem hohen Gefäß auf . 120 g Sonnenblumenöl dazugeben und mit dem Stabmixer aufmixen.)

Zubereitung:
Tofu und Essiggurken grob vorschneiden, Gewürze dazugeben und mit dem Stabmixer zerkleinern. Zum Schluss gehackte Kräuter und Majonnaise unterrühren.
Fertig! Passt wunderbar zum Weizenmischbrot mit knuspriger Kruste.

eiaufstrich vegan

Und zum Abschluss noch die angekündigte Antwort auf die Frage: Warum gibt es Menschen, die (vegane) Würstel essen wollen, die „wie echte /normale“ schmecken. Oder warum freut sich jemand, dass er den Geschmack von Eiaufstrich faken kann – ohne Ei. Wozu erfindet man veganen Käse, entweder man will echten Käse oder halt nicht.

Vegane Produkte werden manchmal als „Fake“ oder als „Imitat“ bezeichnet. Warum brauchen wir diese Nachahmungen? Einer der vielen Gründe: Geschmack und Geruch werden sehr stark an Erinnerungen und damit unsere Vergangenheit gekoppelt. Auch wenn jemand sich entschließt, auf das ein oder andere Lebensmittel zu verzichten – die an dieses Lebensmittel gekoppelten Erinnerungen bleiben. Und es ist nur natürlich und menschlich, sie nachempfinden zu wollen. Das schmälert keineswegs meinen Respekt vor Menschen, die sich entschließen, aus moralischen, ethischen, feministischen, ökologischen, …Gründen auf ein Lebensmittel zu verzichten. Es ist kein Zeichen von Schwäche, wenn man „echten“ Käse durch veganen Käse ersetzt. Es ist vielmehr ein Zeichen von Stärke, wenn man aus den genannten Gründen auf etwas verzichtet.

 

3 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar