Pimientos de Padron

Das schwierigste an diesem Rezept ist es, die Hauptzutat aufzutreiben. Wir benötigen die grünen, also unreifen Früchte der Paprikasorte „Padron“. Der Name bezieht sich auf den Ursprung der Sorte, den galizischen Ort Padron. Das Besondere an der Sorte ist, dass einige der Paprikas scharf sind, die anderen nicht – „unos pican y otros non“. Ob dieses Phänomen wirklich sortentypisch ist oder durch Fremdbestäubung mit scharfen Paprikasorten auftritt, konnte ich bisher nicht herausfinden. Bei meiner Portion „Pimientos de Padron“, im Urlaub auf Lanzarote, war jedenfalls und zum Glück keine einzige scharfe Überraschung dabei.

So werden die Pimientos de Padron auf Lanzarote serviert.

Hierzulande gibt es die typischen grünen Paprikas angeblich hin und wieder als Bratpaprika zu kaufen. Das hilft mir allerdings wenig, wenn ich Sonntag abend in Erinnerung an den Urlaub plötzlich Gusto auf die leicht bitteren und salzigen, herzhaft gebratenen Pimientos bekomme. Die Frage, ob es für die Sorte „Padron“ eine Alternative gibt, konnte mir auf die Schnelle niemand beantworten. Was tut man in diesem Fall? Man beantwortet sich die Frage selbst, plündert die Paprikapflanzen im Garten und probiert einfach, ob man den Geschmack der typischen spanischen Tapas hinbekommt. Meine Wahl fiel auf die Snackpaprikas. Angeblich habe ich rote, gelbe und orange im Garten, alle selbstgezogen aus Samen von geschenkten und gekauften Früchten aus dem Vorjahr. Ich weiß im Moment also noch nicht, was genau sich daraus entwickeln wird. Ein Teil der Ernte ist aber jetzt schon für einige weitere Portionen der gebratenen Köstlichkeit reserviert. Denn: Ja – Pimientos den Padron schmecken auch mit grünen Snackpaprikas!

Im Erntekörbchen landet Anfang Juli der überzählige Fruchtbehang der Snackpaprikas.

Anfang Juli tragen die kleinen Paprikapflanzen oft schon massenweise Früchte, viel zu viele, wenn man auf’s Ausgeizen vergessen hat. Da kommt es gerade recht, die Pflanzen zu erleichtern. Die Früchte dürfen noch recht jung sein, dann sind sie noch nicht zu saftig und süß. Also besser etwas unterentwickelte Früchte verwenden, die noch nicht die volle Größe erreicht haben und noch leicht herb schmecken (ich weiß – diesen Zeitpunkt zu finden, ist nicht ganz einfach).

Paprika, Öl und Salz – mehr braucht man nicht für die Pimientos de Padron.

Pimientos de Padron
Zutaten für 2 Portionen

20-30 grüne Paprikaschoten der Sorte Padron oder ca. 5-7 cm lange, unreife Paprika von Snackpaprika-Sorten. Die Schoten sollen noch unreif, also grün, sein. Ca. 2 cm vom Stengel dürfen dranbleiben, so lassen sich die Pimientos ohne Besteck essen.
4 EL Olivenöl
grobes Meersalz oder Salzflocken – wer es trotz milder Paprikaschoten scharf mag, kann sich mit Chilisalz austoben

Die Paprikaschoten waschen und abtrocknen. Olivenöl in einer Pfanne erhitzen, die Paprikas bei mittlerer Hitze braten, bis sie weich sind. Bei hoher Hitze für einige Minuten fertigbraten.
Mit Salz bestreuen und servieren.
Die Pimientos am Stiel mit den Fingern nehmen, abbeißen und den Stengel überlassen. Die wenigen Kerne in den jungen Früchten sind nach dem Braten weich und können mitgegessen werden.

Damit der Paprika-Anbau im Garten gelingt, habe ich hier ein paar Tipps für dich!
Und für die Topfkultur – hier lang!

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